
ampliCube HEV 2.0 Quant
Real-Time RT-PCR für den Nachweis und die Quantifizierung von Hepatitis-E-Virus (HEV) RNA in humanem Plasma, Serum oder Stuhl.
Das Hepatitis-E-Virus ist weltweit einer der häufigsten viralen Auslöser einer akuten Hepatitis. Eine Infektion kann ein inapparentes bis fulminantes klinisches Erscheinungsbild zeigen. Die akute Hepatitis E ist eine Erkrankung mit ähnlichem Verlauf wie bei der Hepatitis A. Es treten grippeähnliche Symptome, Übelkeit, Erbrechen/Durchfall, Fieber, Gelenk- und Kopfschmerzen auf, die meist mit einem Anstieg der Leberenzymwerte einhergehen. Eine HEV-Infektion ist in der Regel selbstlimitierend.
Es sind vier humanpathogene Genotypen (1–4) beschrieben, die sich in der geografischen Verbreitung, der Übertragung und in möglichen Komplikationen unterscheiden.
Die HEV-Genotypen 1 und 2 treten hauptsächlich in Entwicklungsländern auf und die Übertragung erfolgt zumeist fäkal-oral über kontaminiertes Trinkwasser. Diese HEV-Infektionen können während der Schwangerschaft zu einem hohen Prozentsatz fulminant mit einer hohen Letalitätsrate (~20%) verlaufen. In Industrieländern sind die HEV-Genotypen 3 und 4 verbreitet, welche meistens durch infiziertes, nicht ausreichend gegartes Schweinefleisch übertragen werden. Fälle mit einer Übertragung durch Blutprodukte bzw. Transplantate sind ebenfalls beschrieben. Aus diesem Grund und der zum Teil sehr hohen Seroprävalenzen (bis zu 50%) haben einige europäische Länder HEV bereits in das universelle Blutspenderscreening mittels Nukleinsäureamplifikationstechnik (NAT) aufgenommen. Die meisten Fälle in Europa werden durch den HEV-Genotyp 3 verursacht und verlaufen oft asymptomatisch. Als Risikogruppe gelten hier immunsupprimierte Patienten, da es bei über 50% zu einer Chronifizierung der HEV-Erkrankung kommt und eine schnelle Progression zur Leberzirrhose möglich ist. Zur Überwachung und zum Therapiemonitoring solcher Patienten ist eine Bestimmung der Viruslast mittels quantitativer NAT-Testung notwendig. Zumeist im Zusammenhang mit HEV-Genotyp 3 Infektionen wurden des Weiteren extrahepatische Manifestationen beschrieben, u.a. neurologische Erkrankungen wie neuralgische Amyotrophie (NA) oder das Guillain-Barré-Syndrom (GBS).
Der ampliCube HEV 2.0 Quant ist ein hochsensitives und flexibles Real-Time RT-PCR Testsystem für den Nachweis der vier humanpathogenen HEV-Genotypen in humanem Plasma, Serum oder Stuhl. Der Test liefert qualitative und/oder quantitative Ergebnisse und ist mit seiner Leistung für den Einsatz im Blutspenderscreening geeignet.
Produktvorteile zu Ihrem Nutzen
- Hohe Sensitivität (LoD: 36,13 IU/ml), geeignet für Einzelbestimmungen (ID-NAT) und Probenpools (MP-NAT)
- Nachweis aller vier, weltweit auftretender humanpathogener Genotypen
- Qualitative und/oder quantitative Auswertung, Bestimmung der Viruslast (IU/ml) möglich
- Validiert für verschiedene Typen an Probenmaterial (humanes Plasma, Serum oder Stuhl)
- Einfache Handhabung: Zur optischen Kontrolle ist der Enzymmix blau eingefärbt
- Komplett: Positiv- und Negativkontrolle sowie Interne Extraktions- und Inhibitionskontrolle als auch Standards für die Quantifizierung
- Hohe Flexibilität: Einsatz unterschiedlicher Extraktionsmethoden und Real-Time PCR-Cycler möglich
- CE-Kennzeichen: Der ampliCube HEV 2.0 Quant erfüllt die hohen Anforderungen der EG-Richtlinie 98/79/EG für In-vitro-Diagnostika.
Evaluierung
Der ampliCube HEV 2.0 Quant wurde auf dem LightCycler Instrument 480 II (Roche) validiert. Für die Extraktion der Nukleinsäuren wurde der MagNAPure Compact (Roche) und der Total Nucleic Acid Kit I (Roche) verwendet. (Für weitere Extraktions- und Detektionsmethoden steht eine Kompatibilitätsliste zur Verfügung.)